"Stadtmöbel" an der Badenfahrt 2017

Eine kurze Reise zwischen scheinbar unveränderbarer Architektur und temporärer Kunst

Geht man während der Badenfahrt durch die Badstrasse trifft man auf grosse ineinander verschachtelte Quader. Hölzern konstruierte Gebilde nehmen, scheinbar keiner logischen Form folgend, den Hausfassaden entlang Raum ein. Aus einzelnen Linien gebildet verbinden sich die Skulpturen zu imaginären Flächen und Volumen, grossen Raumzeichnungen gleich, in denen sich dichtere Stellen mit Leerräumen verflechten. Eine in der Bewegung erfahrbare Skulptur in sechs Teilen. Sie erschliesst sich im Gehen und entzieht sich einem gleich darauf wieder. Als Ganzes verbindet die Skulptur im Festgebiet Neu(-land) den Bahnhofs- mit dem Schlossbergplatz, überbrückt diese Distanz, nimmt und schafft Raum, stellt dem Besuchenden gar ein Bein?

Sinnbildlich steht die Arbeit auch für eine zweite, temporäre Stadtebene: Gebaute Visionen vs. bestehende Architektur. Die bekannte Wahrnehmung wird durch die Installation kurzzeitig überschrieben. Alltägliches und Vertrautes wird so neu entdeckt, eventuell hinterfragt und ein anderes Raumbewusstsein möglich gemacht.

Integriert in die Skulpturen sind Sitzmöglichkeiten, Orte zum Verweilen und Innehalten. Entleerte Räume, die sich mit aufeinander treffenden Menschen wieder füllen. So nimmt uns das «Stadtmöbel» mit auf eine kurze Reise zwischen scheinbar unveränderbarer Architektur und temporärer Kunst.

"Möbel sind in einer Wohnung und nicht in der Stadt, Obdachlose haben meistens keine Möbel... Die Stadt ist gross, ein Möbel eher klein, passt eigentlich nicht zusammen und lässt so Freiraum für eine eigene neue Definition. Zudem finde ich, bringt der Ausdruck Möbel die Skulpturen nahe an den Menschen, laden ein zum Berühren, Benutzen."

Roman Sonderegger auf die Frage: «Warum der Titel Stadtmöbel»?

Quelle: badenfahrt.ch/programm/stadtmoebel-5